Gespräch über das neue Buch mit 99 zu eins:
Marx war Schüler und Kritiker Hegels zugleich. Im Rahmen seiner Kritik der politischen Ökonomie griff er auf hegelsche Denkfiguren zurück, kritisierte aber deren Grundlagen als idealistisch, ohne eine materialistische Dialektik als philosophische Alternative auszuführen.
Tatsächlich, so die zentrale These der hier gesammelten Studien von Andreas Arndt, beruhte Marx’ Kritik auf einem grundlegenden Missverständnis des Status der hegelschen Logik, während sich Marx’ Anleihen bei Hegel im Rahmen der hegelschen Philosophie selbst erklären lassen.
Die Frage ist also: Wie viel Hegel steckt in Marx? Dies betrifft vor allem das Konzept dialektischer Kritik und die Theorie der Befreiung. Die Aufsätze behandeln in vier Kapiteln das Verhältnis von Marx zu den Junghegelianern, das Konzept dialektischer Kritik, die Theorie der Befreiung und schließlich exemplarische Positionen zu Hegel im Marxismus nach Marx.
https://dietzberlin.de/produkt/hegel-in-marx/
Neu erschienen:
https://meiner.de/monographien-reihen/blaue-reihe/die-sache-der-logik.html
Rezension
zu Menke, "Theorie der Befreiung"
https://www.soziopolis.de/befreiung-durch-aesthetische-faszination.html
Neu: Ludwig Feuerbach – Ausgang der Klassischen Deutschen Philosophie? In:
2023, Internationale Feuerbachforschung, Band 9, 382 Seiten, broschiert, 44,90 €, ISBN 978-3-8309-4619-9
Diese Publikation steht open access zur Verfügung
Die zweiundzwanzig Autorinnen und Autoren entfalten in ihren – dem kroatischen Philosophen Jure Zovko gewidmeten - Beiträgen zur Philosophie der Antike, des Deutschen Idealismus und des 20. Jahrhunderts, sowie zur Hermeneutik, zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Metaphysik und zur Religionsphilosophie die Philosophie als Interpretation einer gemeinsamen Welt. Dabei wird deutlich: die Philosophie bleibt auch in der Vielfalt ihrer Stimmen letztlich immer Eine, wie auch die Welt als Bezugspunkt menschlichen Handelns und Denkens nur eine ist, die wir miteinander teilen und die wir zu erkennen und zu erhalten haben.
In their contributions - dedicated to the Croatian philosopher Jure Zovko - on the philosophy of antiquity, German Idealism and the 20th century, as well as on hermeneutics, the theory of knowledge and science, metaphysics and the philosophy of religion, the twenty-two authors unfold philosophy as the interpretation of a common world. In the process, it becomes clear that philosophy, even in the diversity of its voices, ultimately always remains one, just as the world as a point of reference for human action and thought is only one, which we share with each other and which we have to recognise and preserve.
Evandro Agazzi is Professor at the Dep. of Humanities of the Autonomous Metropolitan University of Mexico City.
Andreas Arndt is Professor em. of Philosophy at the Faculty of Theology of the Humboldt University of Berlin.
Hans-Peter Grosshans is Professor of Systematic Theology at the University of Münster
Theodor W. Adorno:
Fragen der Dialektik. Nachgelassene Schriften, Abt. IV: Vorlesungen, Bd. 11
Herausgegeben von Christoph Ziermann
Deutschland
https://www.soziopolis.de/die-logik-der-sache-und-die-sache-der-logik.html
NEUE BÜCHER 2021
https://www.mohrsiebeck.com/buch/das-boese-denken-9783161600647?no_cache=1
Das Problem des Bösen wurde von der Aufklärung marginalisiert. Seinen Grund hat dies im Glauben an die unbezwingbare Stärke der Vernunft und der damit einhergehenden Überzeugung, dass die Menschheitsgeschichte eine Geschichte des Fortschritts, nicht bloß auf wissenschaftlicher und kultureller, sondern auch auf moralischer Ebene sei. Dass solch ein einseitiges Beharren auf der Vernunft selbst ins Böse umschlagen kann, wurde in der Gestalt des Terrors der Französischen Revolution auf schmerzliche Weise anschaulich. Die Klassische Deutsche Philosophie erkennt, dass die Vernunft ihre wahrhafte Kraft und Güte nur entfalten kann, wenn sie – anstatt das Böse zu verdrängen – sich mit dem Bösen konfrontiert. Das Vertrauen in die Vernunft ist also keineswegs gebrochen. Das Böse wird nicht als das vollkommen Fremde und Andere verstanden. Vielmehr entsteht der neue Anspruch an die Vernunft, das Böse mit dem Denken zu durchdringen. Dieser Band sucht die vielfältigen Zugänge der Klassischen Deutschen Philosophie zum Problem des Bösen darzustellen.
Thurid Bender: Zur Einführung: Das Böse denken – Joachim Ringleben: Das anstößige Thema Sünde – oder wie die Aufklärung zur Vernunft kommt – Burkhard Nonnenmacher: Kants Begriff des Bösen und Hamartiologie – Sebastian Böhm: Die paradoxe Aneignung der Autonomie – Alexandre Lissner:Kant und der Skandal des Idealismus – Thurid Bender: Terror und Erlösung. Erscheinungsformen des Bösen bei G.W.F. Hegel – Anne Becker: Die logische Erfassung des Bösen – Gilles Marmasse:Hegel und das Übel in der Geschichte – Christian Danz: Der »umgekehrte Gott«. Schellings identitätsphilosophisches Verständnis des Bösen in der Freiheitsabhandlung von 1809 – Christoph Binkelmann: Das Böse ist Ansichtssache – aber auch Realität. Über einen vernachlässigten Aspekt in Schellings Freiheitsschrift – Vincent Giraud: Das Böse als Nichts: Schelling und Augustinus – Christoph Asmuth: »Es ist eine abgeschmakte Verläumdung der menschlichen Natur, daß der Mensch als Sünder gebohren werde« – Fichte über das Böse – Andreas Arndt: »... das Böse ist nur außer dem Werden des höchsten Gutes«. Die Relativität des Bösen bei Schleiermacher
Andreas Arndt
Freiheit
Basiswissen Politik/Geschichte/Ökonomie
Pocketformat, 127 Seiten
Erschienen im Oktober 2019
ISBN 978-3-89438-712-9
Freiheit ist ein vieldeutiges und oft missbrauchtes Wort. Zu fragen ist immer, welche Freiheit denn gemeint sei. Zwar durchzieht alle Bedeutungen von Freiheit eine (negative) Grundbestimmung, die Abwesenheit von Nötigung, jedoch kann das in historisch-konkreten Situationen ganz Unterschiedliches meinen: vom Privileg bis hin zum »Verein freier Menschen« (Karl Marx). Freiheit ist immer historisch-konkret bestimmt und zudem ein flüchtiges Phänomen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Realität: Schnell schlägt die erhoffte Freiheit, einmal erkämpft, in Abhängigkeit um. Eine Antwort darauf, warum das so ist, lässt sich vor allem bei Hegel und in der Tradition des Hegelianismus (einschließlich der Marxschen Theorie) finden. Freiheit ist demnach kein Zustand, sondern ein Prozess. Sie ist nur als Befreiung. Wer von Freiheit spricht, hat daher in erster Linie von ihrer Geschichte als Geschichte der Befreiung zu sprechen, in der sie als permanent werdende ist und Konturen gewinnt, auch institutionell.
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Rezension zu Axel Honneth: Anerkennung. Eine europäische Ideengeschichte.
https://www.soziopolis.de/lesen/buecher/artikel/von-rousseau-ueber-hume-zu-hegel/
200 Jahre Hegels Antrittsvorlesung in Berlin (22.10.1818)
"Das Vernünftige soll gelten" - ein Artikel in der Jungen Welt vom 20. Oktober 2018:
https://www.jungewelt.de/m/artikel/342023.philosophie-das-vernünftige-soll-gelten.html
Vom Reich Gottes auf Erden. Zum Verhältnis von Religion und Freiheit nach Hegel.
Ein Artikel in der Jungen Welt vom 19. September 2018
https://www.jungewelt.de/m/beilage/art/336933
Es diskutieren:
Prof. Dr. Andreas Arndt - Philosoph, Humboldt-Universität Berlin, Mathias Greffrath - Publizist, Berlin, Dr. Philip Plickert - Journalist und Wirtschaftshistoriker, Frankfurter Allgemeine
Zeitung
Gesprächsleitung: Matthias Heger